Der Unterricht im Wing Tsun beginnt mit dem üben der verschiedenen Formen. Hierbei werden Bewegungen einstudiert und optimiert, um diese entsprechend in den folgenden Partnerübungen – je nach Schülergrad – anzuwenden.
Hauptsächlich dominieren Partnerübungen den gesamten Unterricht. Je nach Leistungsstand wird Lat-Sao (Freikampf) mit zielgerichteten Anwendungen und Chi-Sao (Gefühlstraining mit Sektionen oder als freies Chi-Sao) geübt, mit dem Ziel die erlernten Techniken im Kampf automatisiert einsetzen zu können.
Mit den Lat-Sao-Programmen erreicht der Schüler in den ersten vier Schülergraden seine Grundverteidigung gegen Fauststöße, Schwinger, Low-Kicks, High-Kicks, Haltegriffen und in Ansätzen mit Anti-Bodenkampf-Programmen seine Verteidigungs- und Angriffsfähigkeit.
Ab der Mittelstufe in den Schülergraden bis in die Techniker- und Praktikergrade legt das Wing Tsun einen hohen Stellenwert auf das Chi-Sao-Training (Gefühlstraining). Dieses ermöglicht auf Impulse des Gegners reflexartig zu reagieren. Für diesen Automatismus ist allerdings jahrelange Übung notwendig, damit es sinnvoll im Kampf eingesetzt werden kann.